Sterbeammen

Was ist eine Sterbeamme?

Ähnlich wie eine Hebamme bei Müttern und Neugeborenen macht eine Sterbeamme oder ein Sterbegefährte es sich zur Aufgabe, Sterbende und Angehörige im Prozess zu begleiten. Eine Kombination aus praktischem und pflegerischem Wissen im Umgang mit Sterbenden, aber vor allem auch die Intention, mit alltagstauglichen Ideen Mut zu spenden, zu unterstützen und einen Weg durch die Angst zu finden, zeichnet die Sterbeamme/den Sterbegefährten aus.

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Die Ausbildung zu dieser intensiven Tätigkeit findet an der „Akademie nach Claudia Cardinal®“ an unterschiedlichen Standorten in Deutschland statt. Claudia Cardinal ist die Initiatorin der Akademie und Heilpraktikerin (BHO).

In der 24-monatigen Ausbildung werden sowohl theoretische als auch praktische Bereiche der Sterbebegleitung intensiv erörtert. Somit wird eine gute Grundlage geschaffen, den sensiblen Prozess des Sterbens und des Trauerns verantwortungsvoll zu begleiten und wertvolle Unterstützung zu leisten.

Für unsere Gesellschaft ist dies sicher eine sinnstiftende Tätigkeit, die den Prozess des Sterbens und den so individuellen Prozess der Trauer in den Fokus rückt. Das hilft denjenigen, die von Sprach- und Hilflosigkeit der heutigen Gesellschaft hinsichtlich dieser Themen betroffen sind.

Mehr Information zu der Intention des Projektes, den Inhalten und Kursabläufen findet man unter:
www.sterbeamme.de

*geschützter Begriff durch Claudia Cardinal

Der Letzte Hilfe Kurs

Ein Nachmittag für die Nächstenliebe

Einem Sterbenden die Hand reichen, sie halten, sie vielleicht massieren und mit wohlriechender Creme pflegen – Gesten, die uns nicht leicht fallen, uns manchmal sogar nicht mal möglich sind. Ein natürliches Sterbegeleit ist uns als Gesellschaft abhandengekommen. Zu sehr verdrängen wir den Tod, zu sehr lagern wir ihn aus, zu wenig begleiten wir ihn.

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Denn wenn der Aufbruch zur letzten Reise kommt, braucht es Mut, diesen zu begleiten. Noch besser ist es, wenn zu dem Mut richtiges Wissen hinzukommt: Was hilft dem Sterbenden, wie geht man mit nicht bekannten Situationen um, wie kann man selbst stark bleiben?
Der „Letzte Hilfe Kurs“ der Letzte Hilfe Deutschland gemeinnützige GmbH bietet grundlegendes Wissen zu diesem Thema an, quasi das kleine Einmaleins der Sterbebegleitung. In mehrstündigen Kursen werden die Themenfelder „Sterben als Teil des Lebens“, „Vorsorge und Entscheidungen“, „Leiden lindern“ und „Abschied nehmen“ behandelt. Es sind keine wissenschaftliche Abhandlungen, sondern verständliche Informationen und vor allem anwendbare Hilfen, die die Kursteilnehmer:innen ermutigen, einem nahestehenden Sterbenden die Hand zu reichen und ihn zu begleiten. Als Akt der Nächstenliebe und der Fürsorge für den Sterbenden – aber auch für sich selbst.
Auch für Kinder und Jugendliche gibt es altersgerechte Kurse, zumeist in Kooperation mit den Schulen oder Gemeinden.
„Wir möchten Grundwissen an die Hand geben und ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden. Denn Zuwendung ist das, was wir alle am Ende des Lebens am meisten brauchen.“ So zu lesen auf der Website der Gesellschaft.
So ist also der „Letzte Hilfe Kurs“ auch für uns als soziale Gesellschaft ein Ansporn für mehr Engagement und für ein Miteinander bis zuletzt.
Mehr Information zur Letzte Hilfe Deutschland gemeinnützige GmbH, zu den Kursen und Kursterminen unter: www.letztehilfe.info

Gedanken zum Ende eines Lebens

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnt

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Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte -
Ich würde versuchen, das nächste Mal mehr Fehler zu machen.
Ich würde mich entspannen.
Ich würde lockerer sein.
Ich würde alberner sein, als ich es auf dieser Reise war.
Ich kenne nur sehr wenige Dinge, die ich ernst nehmen würde.
Ich würde weniger gesundheitsbewusst sein.
Ich würde mehr Chancen ergreifen.
Ich würde mehr verreisen.
Ich würde mehr Berge besteigen, in Flüssen schwimmen und mehr Sonnenuntergänge sehen.
Ich würde mehr Energie verbrauchen und mehr Eis essen, dafür weniger Bohnen.
Ich würde aktuelle Probleme haben und weniger imaginäre.

Sehen Sie, ich bin einer dieser Menschen, die vernünftig leben, Stunde für Stunde und Tag für Tag.
Oh, ich hatte meine Augenblicke. Und wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich mehr Augenblicke haben – tatsächlich möchte ich nichts anderes. Nur die Momente, einer nach dem anderen, anstatt immer gedanklich so viele Jahre vorauszueilen.
Ich war einer dieser Menschen, die nirgendwo ohne Thermometer, Wärmflasche, Regenmantel und Regenschirm hingehen.
Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich mehr herumkommen, viele Dinge tun und mit leichterem Gepäck reisen, als ich es getan habe.
Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich im Frühling eher anfangen, barfuß zu laufen und im Herbst später damit aufhören. Ich würde öfter die Schule schwänzen. Ich würde nicht so gute Noten schreiben, außer es geschieht durch Zufall. Ich würde mehr Karussell fahren. Ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.


(von: Nadine Stair aus Louisville/Kentucky im Alter von 85 Jahren)

 

Das Bestattungsgesetz

Tod, Bestattung, Beisetzung, Friedhof ?

Die Paragrafen des BestG (Bestattungsgesetzes) regeln – föderal – alles in Sachen Bestattung in Deutschland. So gilt laut Gesetz, nach dem Tod den Leichnam zu bestatten und beizusetzen. Entweder im Sarg oder in einer Urne.

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Um einen Scheintod auszuschließen, gibt es in den meisten Bundesländern eine Bestattungsmindestfrist von 48 Stunden. Das heißt, erst dann darf die Erdbestattung oder eine Einäscherung stattfinden. Die Bestimmungen sind jedoch je nach Bundesland unterschiedlich. Auch die Maximalfrist variiert von 4 Tagen über 5, 6, 7 oder 8 Tage bis hin zu 10 Tagen in der Pfalz und in Thüringen.
In Sachen Sarg meint der Gesetzgeber mit Bestatten auch gleichzeitig Beisetzen, also ist die Bestattungsfrist hierfür auch gleichzeitig die Beisetzungsfrist. Das macht Sinn, denn ein Körper, der nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird, verwest. Er muss aus gesundheitshygienischen Gründen innerhalb bestimmter Fristen beigesetzt werden.
Eine Urne aber, deren Inhalt ja bereits bestattet und keinerlei Veränderungsprozessen mehr ausgesetzt ist, muss trotzdem beigesetzt werden. Aber die Beisetzungsfrist währt meistens bis zu 6 Wochen – in Bayern beispielsweise sogar 3 Monate. In fast allen Bundesländern herrscht nach wie vor Friedhofspflicht, auch für die Beisetzung von Urnen.
Neben hygienischen Aspekten geht es auch um die Würde des Toten und sein Recht auf die Totenruhe. Diese soll hierzulande auf einem Friedhof gewährleistet werden. Der Tote soll nach der Beisetzung einen beständigen, würdevollen und angemessenen letzten Ort haben. Der heißt aber immer Friedhof.
Nur nicht in Bremen: Hier können die Angehörigen die Urne mit der Asche des Verstorbenen (auf Antrag) mit nach Hause nehmen und im Garten verstreuen – und zwar nur im eigenen Garten.
Sprich: Also auch im Garten kann die Totenruhe eingehalten und die Würde bewahrt werden. Was ist in Sachen Würde in Bremen anders als zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen? Wie sieht es mit den trauernden Bremern aus, die nur einen Schrebergarten gemietet haben: Dürfen die das auch? Oder warum ist ein Balkon kein geeigneter Aufenthaltsort für eine Urne – die Asche befindet sich ja in einer versiegelten Kapsel in der Urne?
Diese und viele andere Fragen stellen sich, wenn man sich mit dem an die 200 Jahre alten Bestattungsgesetz beschäftigt. Was ist zeitgemäß, was nicht? Wer bestimmt, was Würde ist und was nicht?


Ein Thema, das uns alle angeht. Nur darüber sprechen – das tun viele nicht so gern.

 

Weihnachtslied (Theodor Storm)

Weihnachtslied

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Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
Ein milder Stern herniederlacht.
Vom Tannenwalde steigen Düfte
Und hauchen durch die Winterlüfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht.
Mir ist das Herz so froh erschrocken,
Das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
Mich lieblich heimatlich verlocken
In märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,
Anbetend, staunend muß ich stehn;
Es sinkt auf meine Augenlider
Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich fühl’s, ein Wunder ist gescheh‘n.
(Theodor Storm)

Verlust in der Weihnachtszeit

Dezember - jetzt wird's ernst.

Zumindest für alle, die in diesem Jahr einen lieben Angehörigen verloren haben. Denn oftmals ist die Weihnachtszeit der Gradmesser für unser (aller) Seelenheil.
Wie das erste Familienfest ohne den Verstorbenen feiern? Wie die stillen Tage überstehen, an denen sich die Familien mehr oder weniger fröhlich, aber immer eifrig treffen?

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Ein Patentrezept gibt es natürlich nicht, aber vielleicht die ein oder andere Anregung. So könnte es gut sein, den Verlust bewusst zu thematisieren. Sprechen Sie mit Ihren Freunden oder Angehörigen darüber, wie es letztes Jahr war: liebevoll, lustig, langweilig, wie immer, anstrengend, schön, kaum auszuhalten oder oder. Das Motto ist: „Weißt du noch?“ Jeder, der mag, kann eine Erinnerungsgeschichte mitbringen: So wird die Erinnerung lebendig und das Miteinander im Hier und Jetzt bewusst.
Das Aufsuchen von gemeinsam besuchten Orten geht auch ganz allein, vielleicht so sogar am besten. Die letzte gemeinsame Wanderung noch einmal machen, in das zuletzt besuchte Museum gehen oder mit dem gemeinsamen Lieblingsgetränk und viel Zeit das Grab besuchen, Klappstuhl inklusive. Das ist gut allein möglich, denn dann kann man in Erinnerung schwelgen und Zwiesprache halten, ganz für sich.
Vielleicht gibt es auch in Ihrer Nähe Menschen, die mit Verlusten fertig werden müssen. Eine kleine Aufmerksamkeit, die vielleicht Trost bringt, ist eine schöne Geste von Mensch zu Mensch. Immer – aber besonders in der Weihnachtszeit.


In diesem Sinne – eine schöne Weihnachtszeit!

Der Friedhof

Der Friedhof - hier tobt das Leben!

Gedanken zum Buch „Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe: Ungewöhnliche Grabsteine – Eine Reise über die Friedhöfe von heute“

Bild: #335239530 von Johnny - stock.adobe.com

Friedhofssoziologie ist ein interessantes Wissens- und Forschungsgebiet, so meinen zumindest die Soziologen Thorsten Benkel und Matthias Meitzler der Uni Passau, die seit 2011 empirische Sozialforschung in verschiedenen „Todeskontexten“ betreiben und innerhalb dieser auf 500 deutschen Friedhöfen Feldforschung mit unterschiedlichen Schwerpunkten durchführen. Es gibt sogar eine eigene Website: www.friedhofssoziologie.de
Mehrere Bücher haben die beiden Soziologen bislang zu dem Thema veröffentlicht, eines trägt den Titel „Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe“. Es beschäftigt sich mit der Kultur und der Veränderung der Grabgestaltung. Der individualisierte Friedhof. Aus 30.000 Fotos haben die Autoren die eindrucksvollsten Bilder ausgewählt: Sie geben einen Einblick über das letzte Namenschild, die letzte Adresse, den letzten Kult.
Der Spiegel kommentierte dazu: „Der Friedhof von heute hat etwas von Facebook; der Grabstein als letztes Profil, für Jahrzehnte in Stein gemeißelt.“
Von skurrilen und ungewöhnlichen letzten Worten wie: „Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“ bis hin zu: „Geht nicht gibt’s nicht“ ist so allerlei vertreten. Ernstes, Humorvolles, Zitiertes, Charakteristisches – eben etwas Individuelles auf Augenhöhe zwischen Verstorbenem und Besucher.
Ob im Buch oder vor Ort: Der Friedhof ist ein Ort für Entdecker. Statten Sie ihm einen Besuch ab!

Thorsten Benkel und Matthias Meitzler
Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe
Ungewöhnliche Grabsteine – Eine Reise über die Friedhöfe von heute.
ISBN 9783462046083

 

Welthospiztag

Leben bis zum Schluss - Welthospiztag

Im Hospiz verbringen unheilbar kranke Menschen ohne Aussicht auf Heilung ihre letzten Stunden, Tage oder Wochen. Wenn sie denn dort einen Platz bekommen.

Bild: #165602663 von Nikki Zalewski – stock.adobe.com

Ein paar Zahlen und Fakten*
In Deutschland gibt es 250 stationäre Hospize für Erwachsene und 18 stationäre Hospize für Kinder und Jugendliche. Die Erwachsenen-Hospize haben im Durchschnitt je circa 10 Betten, das heißt: Es gibt circa 2500 Hospizbetten, in denen bei einer durchschnittlichen Auslastung von 80 Prozent und einer Verweildauer von 22 Tagen pro Jahr circa 33.500 Menschen versorgt werden.
Hört sich erst einmal viel an, ist es aber nicht. Nicht jede Stadt oder Gemeinde verfügt über ein Hospiz. Durch den meist akuten Bedarf gibt es Engpässe, ein frei werdender Platz kommt oftmals zu spät.
Der von den Kranken- und Pflegekassen anerkannte und real kalkulierte Tagessatz für einen Hospizplatz liegt bei circa 450 Euro. Hierin enthalten sind die Leistungen des Hospizes wie Pflege, Betreuung, Unterkunft und Verpflegung. 95 % der Kosten werden übernommen, 5 % der Kosten müssen von den Hospizen selbst aufgebracht werden. Legt ein Hospiz besonderen Wert auf eine intensivere und qualitativ hochwertigere Betreuung durch einen hohen Personalschlüssel – und das ist die Regel –, müssen die Zusatzkosten vom Hospiz selbst getragen werden. So kommen schnell wesentlich höhere Eigenkosten auf die Hospize zu.
Die Eigenkosten werden aus Spenden und aus ehrenamtlicher Tätigkeit bestritten. Jede Mitgliedschaft, jede Spende hilft, mehr Plätze zu schaffen und mehr Menschen – Erwachsenen wie auch Kindern – die Möglichkeit zu geben, bis zum Schluss zu LEBEN.
Mit den jährlich stattfindenden Hospiztagen, Welthospiztag am 9. Oktober und der Deutsche Hospiztag am 14. Oktober 2021, wird das wichtige Thema erneut in der Öffentlichkeit fokussiert.
Menschen ansprechen und informieren!
Interesse, Engagement und Spenden generieren!


Mehr Wissenswertes dazu unter: www.dhpv.de

*Quelle: Deutscher Hospiz und Palliativverband, www.dhpv.de/zahlen_daten_fakten.html

 

Wann erreiche ich einen Bestatter?

Bestatter und der „Feierabend“

In letzter Zeit ist uns aufgefallen, dass wir immer mal wieder Anrufe bekommen von Familien, die sehr unsicher sind, wann sie uns anrufen können. Der Tod richtet sich nicht nach irgendwelchen Bürozeiten und darauf sind wir natürlich vorbereitet.
 
Als Bestatter sind wir für euch immer zu erreichen: 24 Stunden lang an 7 Tagen in der Woche. Egal ob Sonntags, Feiertags oder nachts. Wir sind zwar nicht immer im Büro - zwei von uns halten sich aber immer „Rufbereit“.
Das heißt wir stehen euch für alle Fragen telefonisch zur Verfügung und selbstverständlich sind wir dann auch für Abholungen oder Trauergespräche da.
 
Ihr müsst euch also keine Sorgen machen. Egal wann ihr uns braucht, ruft uns einfach an. Wir helfen euch weiter.

 

Sternenkinder

Fotografie von Sternenkindern

Nicht den Tod, sondern das Leben in Erinnerung bewahren.
Das könnte ein schöner Leitsatz für einen jeden Todesfall sein und es wäre für die, die weiter am Leben teilhaben, eine wunderbare Sache, wenn sie gelänge − oder besser, wenn sie gelingt.

Bild: #108348174 Stefanie Garau–stock.adobe.com

Wenn kleinste Kinder, im Mutterleib oder nach der Geburt, sterben, ist das eine schier unerträgliche Situation. Unbeschreiblich, kaum nachfühlbar und einer Ohnmacht nahe. Wie soll es hier gelingen, das Leben, das noch gar nicht oder kaum stattgefunden hat, in Erinnerung zu bewahren?
Die Initiative DEIN STERNENKIND STIFTUNG schenkt betroffenen Eltern eine Erinnerung, die die Existenz des kleinen Lebens dokumentiert und die vielleicht die einzig sichtbare Erinnerung für die Familien ist. Über 600 ehrenamtlich tätige Fotografinnen und Fotografen fotografieren diese Sternenkinder und machen sie so sichtbar − in 2020 in mehr als 3.200 Fällen im deutschsprachigen Raum. Im Jahr 2017 war die Stiftung bereits Preisträger des Deutschen Engagementpreises (Publikumspreis).
Die Erinnerungsfotos sind eine greifbare Stütze für die Zeit der Trauer und die Zeit der liebevollen Erinnerung. Für die Eltern, die Geschwister und für alle, in deren Leben das verstorbene Kind einen Platz hat.
An die Stiftung kann man sich als Betroffener selbst, aber auch als Hebamme, als Geburtsstation eines Krankenhauses oder natürlich auch als Bestatter wenden. Das Netzwerk der Stiftung ist weit gespannt, so dass auch in der Kürze der Zeit reagiert werden kann.

Mehr Information zu der Stiftung unter www.dein-sternenkind.eu

Von Glück und Zufriedenheit

Der Schlüssel zum Glück

„Er hatte ein erfülltes und glückliches Leben.“ Das sagt man am Lebensende über einen Verstorbenen bestenfalls. Und das ist es doch, was wir uns alle wünschen: Wir wollen glücklich sein.

Foto: AdobeStock #195248334 von heliopix

Wobei nach dem Grad des Glückes gefragt gerade ältere Menschen betonen, dass sie in erster Linie zufrieden sind. Wie hängt das zusammen – das Glück und die Zufriedenheit? Zufrieden klingt zunächst nach einer mittleren Schulnote, also nicht richtig gut, nicht richtig schlecht. Es klingt nach Mittelmaß, vielleicht sogar nach Resignation.

Doch bei Betrachtung der Wortherkunft erkennt man: Im Wort Zufriedenheit steckt der Frieden. Das fällt vielleicht nicht jedem sofort auf. „In Frieden“ zu sein ist ein Zustand, der von innen heraus kommt.

Der Schlüssel zum Glück steckt von innen.

Wer in sich hineinhorcht, kann für seinen eigenen Frieden und für Wohlbefinden sorgen. „Wie fühle ich mich?“ Das ist eine wichtige Frage an sich selbst. Denn hinter unseren Gefühlen stecken die Bedürfnisse. Das Gefühl von Angst beispielsweise weist auf das Bedürfnis nach Sicherheit hin. Indem wir unsere eigenen Bedürfnisse erkennen, können wir im nächsten Schritt versuchen, sie zu erfüllen.

Und schon sind wir auf dem richtigen Weg zu einem erfüllten und glücklichen Leben.

Wenn jeder es als ureigene Aufgabe betrachtet, diesen Schlüssel für sich selbst zu finden, dann ist für alle gesorgt. Noch dazu funktioniert es so viel besser als andersherum. Denn wenn wir erwarten, dass andere uns glücklich machen, dann warten wir vielleicht vergeblich.

Der Glaube an ein Leben nach dem Tod

Was erwartet uns wohl nach dem Tod?

Die Frage, was nach dem Tod kommt, stellen sich wohl alle Menschen - seit jeher. Kulturen und Religionen beschäftigen sich mit der Vorstellung des ewigen Lebens im Jenseits oder der Wiedergeburt im Diesseits.

Beim Christentum verlässt die menschliche Seele nach dem Tod den Körper. Der weitere Weg ist bestimmt durch die Gnade Gottes – je nach Glaube erwarten uns Himmel und Hölle.

Im Judentum ist die Totenruhe heilig und ewig. So dürfen die Körper der Toten nicht verbrannt und das Grab nicht mehrfach belegt werden, es ist auf ewig angelegt. Der Glaube, was nach dem Tod kommt, ist unterschiedlich: So glauben z. B. viele, dass alle Toten am Jüngsten Tag gemeinsam auferstehen.

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Im Islam herrscht der Glaube an das Paradies und die Hölle – ganz nach irdischer Lebensart. Dem gottgefälligen Menschen erwartet das Paradies, ganz nah bei Allah. Dem von der Religion Abgewandtem die Hölle – detailreich beschrieben im Koran.

Wiedergeboren wird man im Glauben des Hinduismus, wenn es dem Gläubigen nicht gelingt, seine Einzelseele (atma) mit der Allseele (brahman) zu vereinigen, um so erlöst zu werden (moksha). Der Kreislauf der Wiedergeburt folgt ansonsten dem „Gesetz der Tat“ im irdischen Leben. Wer Gutes tut, wird gut – wer Böses tut wird z. B. als Wurm wiedergeboren.

Der Glaube der Buddhisten besagt, dass alle Menschen in einem Kreislauf aus Geburt, Tod und Wiedergeburt gefangen sind. Auch hier hängt die Qualität der Wiedergeburt vom vorherigen Leben ab. Den Zyklus (samsara) verlassen kann man über den „achtfachen Pfad“. Dieser formuliert Lebensformen wie Gewaltlosigkeit und Konzentration, um Frieden und innere Ruhe zu finden. Gelingt dies, kann man das Nirvana erreichen – das Nicht-Sein.

Trauern in Zeiten von Corona

Mit Abstand am Besten

So sehr es uns auch widerstrebt, aber in diesen außergewöhnlichen Zeiten müssen wir zu denen Abstand halten, die wir gernhaben und zu denen wir uns Nähe wünschen. Es wirkt vollkommen widersprüchlich, aber genau dadurch zeigen wir unseren Respekt und unsere Liebe.

Foto: AdobeStock #332394503 von dottedyeti

Es sind herausfordernde Zeiten, in denen wir umdenken, ja, umlernen müssen. Schon als Kinder haben wir gelernt, dass Liebe und Nähe zueinandergehören. Nun verlangen die Umstände, dass wir uns anders verhalten müssen. Dabei wirkt die Bedrohung im Alltag oft abstrakt, denn wir können sie nicht sehen. Die Sonne scheint wie zum Trotz vom blauen Himmel, der Frühling zeigt sich in seinen schönsten Farben. Alles wirkt so normal und ist es doch nicht.

Was im alltäglichen Leben schon schwierig ist, wird in emotionalen Ausnahmesituationen noch extremer. Im Trauerfall möchten wir unser Mitgefühl durch Nähe und Zuwendung zeigen. Aber bedingt durch die Corona-Pandemie müssen Bestattungen ganz anders ablaufen, als wir es kennen. Denn auch während einer Trauerfeier müssen die Menschen den gebotenen Schutzabstand einhalten. Es ist schmerzlich zu sehen, wie schwer es für die Beteiligten ist, ihr Beileid nicht durch einen mitfühlenden Händedruck oder eine herzliche Umarmung zum Ausdruck bringen zu dürfen.

Im Augenblick müssen wir uns immer wieder in Erinnerung rufen, dass wir unsere Mitmenschen nur durch diesen Abstand schützen können. Wenn wir es nicht tun, gefährden wir uns gegenseitig. Also gilt auch bei Beileidsbekundungen: Mit Abstand am besten.

 

Die Corona Situation

Aktueller Umgang mit dem Corona-Virus (SARS-CoV-2) bei Trauerfeiern und Beerdigungen

Die aktuelle Situation beschäftigt uns täglich und schränkt uns in unseren Gewohnheiten und im Leben, wie wir es kennen, ein. Um die Verbreitung des Virus zu entschleunigen und uns alle zu schützen, können auch Beerdigungen nicht mehr in der gewohnten Form stattfinden.

Jeder Landkreis gibt die Einschränkungen vor und legt fest, in welcher Form Trauerfeiern aktuell noch stattfinden dürfen. Bereits seit dem 17. März sind die Friedhofskapellen und Kirchen komplett geschlossen. Trauerfeiern dürfen ausschließlich draußen und im engsten Kreis, mit maximal 10 Personen, stattfinden.

Auch wenn dies große Einschränkungen für die Beerdigungen bedeutet, werden wir versuchen auch weiterhin den Abschied nach Ihren Wünschen auszurichten - im Rahmen aller Möglichkeiten, die uns im Moment bleiben.

Wir möchten unsere Mitarbeiter und auch Sie als Angehörige so gut es geht schützen. Selbstverständlich sind wir weiter uneingeschränkt für Sie da und in unserem Büro zu den normalen Öffnungszeiten zu erreichen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Termine nun etwas weiter auseinanderlegen und wir zur Sicherheit nicht mehrere Trauerfamilien gleichzeitig in die Büroräume lassen. Wir geben weiterhin unser Bestes für Sie.

Wenn Sie Fragen zur aktuellen Situation haben oder unsicher sind, wie Sie sich bei einem Trauerfall im Moment verhalten sollen, rufen Sie uns gerne an.

 

UPDATE VOM 11. Mai 2020:
Nach der neusten niedersächsischen Verordnung sind Trauerfeiern im engsten Familien- und Freundeskreis nun mit maximal 20 Personen erlaubt. Die Kapellen dürfen eingeschränkt, unter Einhaltung des Hygienekonzepts - wieder benutzt werden.

Bestattungsvorsorge mit Vorsorgeformular

Wir haben etwas Neues!

Bestattungsvorsorgen sind inzwischen ein wichtiges Thema geworden. Über die eigene Beerdigung nachzudenken ist für viele kein Tabuthema mehr. So führen wir inzwischen regelmäßig Vorsorgegespräche, in ganz unterschiedlichem Umfang.

Einige Vorsorgende wollen ihre Angehörigen komplett entlasten und legen die eigene Bestattung bei uns vorab schon ganz detailliert fest: Sie suchen sich zum Beispiel den Sarg aus, schreiben ihre eigene Zeitungsanzeige oder bestimmen wer zur Kaffeetafel eingeladen wird. Andere kommen nur, um sich über Möglichkeiten zu informieren, Kosten zu erfahren oder auch nur, um festzulegen, dass es unbedingt eine Einäscherung werden soll.

Egal, wie detailliert man über die eigene Beerdigung schon nachgedacht hat, fast immer hat man noch etwas Wichtiges nicht bedacht. Damit Sie ab sofort den besten Überblick habt, was bei der Planung einer Beerdigung entschieden werden muss, gibt es bei uns ab heute kostenlos ein Bestattungsvorsorgeformular.
Dieses Formular können Sie direkt bei uns bekommen und es mit nach Hause nehmen. Über Tage, Wochen oder auch Monate füllen Sie ganz in Ruhe Ihre Wünsche aus. Wenn Sie fertig sind, rufen Sie uns wieder an und bringen das Formular zu uns. Wir hinterlegen dann bei uns das Original (oder eine Kopie) und haben im Ernstfall sofort alle Wünsche zur Hand.
Selbstverständlich können Sie das Formular auch für Eltern, Verwandte oder Freunde bei uns bekommen. Es muss nicht unbedingt für die eigene Beerdigung ausgefüllt werden, sondern soll auch ein Denkanstoß oder eine Möglichkeit sein, innerhalb der Familie über dieses Thema einmal offen zu sprechen.

Das Vorsorgeformular und die Vorsorgegespräche sind bei uns komplett kostenlos. Wir möchten Ihnen damit die Planung und Festlegung Ihrer Bestattung erleichtern, denn wir glauben, dass Bestattungsvorsorge für einen selbst und die Familie eine große Entlastung sein kann.

Sie haben noch Fragen zum Formular, zum Gespräch oder zur Vorsorge allgemein? Rufen Sie uns gerne an.

Selbstbestimmung bis zum Schluss

Wo und wie will man sterben?

Jeder vierte Deutsche würde am liebsten im Hospiz sterben.
Das ergibt die Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des Deutschen Hospiz- und Palliativerbandes (DHPV) 2017.

Hiernach ist die Zahl der Menschen, die zu Hause sterben möchten in den letzten Jahren auf 58% gestiegen. Die Zahl derjenigen, die in einem Hospiz die letzten Tage verbringen möchten auf 27%. Seit der hitzigen Bundestagsdebatte über organisierte Sterbehilfe und der beschlossenen Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung (bereits in 2016), ist der Umgang mit dem Thema Sterben in unserer Gesellschaft wesentlich offener und selbstbewusster geworden. Viele Menschen haben eine Vorstellung über das „Wie“ und „Wo“. Das brandaktuelle Urteil des BGH vom 25.02.2020 besagt, dass jeder Mensch ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben hat. So darf die Frage nach dem „Wie“ bei unheilbar kranken Menschen wieder neu gestellt werden.

Bild: #246269779 von Thomas Reimer - stock.adobe.com

Das „Wo“: Hier klaffen Wunsch und Wirklichkeit nach wie vor weit auseinander. Gerade einmal 23% der Befragten, die angegeben haben zu Hause sterben zu wollen gelingt dies auch. 4% der Befragten haben angegeben im Krankenhaus sterben zu wollen; tatsächlich sind es 58% im Jahr 2017. Hospize, ambulante Hospizdienste und Palliativstationen könnten hier helfen – aber das Angebot reicht bei weitem nicht aus, der Bedarf ist zu groß.

Das „Wie“: Der Anteil derjenigen Bürger, die über eine Patientenverfügung verfügen, ist von 26 % in 2012 auf 43% in 2017 gestiegen. Tendenz steigend. Auch hier klaffen Wunsch und Wirklichkeit auseinander, ist in der Patientenverfügung nicht detailliert festgelegt, was genau z.B. lebensverlängernde Maßnahmen sind, so kann diese Verfügung laut einem Urteil des BGH wirkungslos sein. Im Urteil des BGH wurde nun klargestellt, dass einzelne medizinische Maßnahmen konkret benannt werden müssen.

Eine gute und intensive Beratung in Sachen „Wie“ und „Wo“ sind ratsam, denn das hat das Leben verdient.

Quelle: DHPV www.dhpv.de
Bundesjustizministerium: www.bmjv.de, Vorsorge und Patientenrecht

Okinawa - Das Dorf der Unsterblichkeit

Das Dorf der Unsterblichkeit

Die Inselgruppe Okinawa liegt im ostchinesischen Meer zwischen Taiwan und dem Festland Japans. Die Inseln bezaubern durch ihre paradiesisch anmutenden Traumstrände, das tropische Klima und ein sehr entspanntes Lebensgefühl. Hier liegt Ogimi – ein ganz besonderes Dorf mit einem hohen Bekanntheitsgrad. Denn unter den Einwohnern sind ungewöhnlich viele Menschen über 90 und sogar über 100 Jahre alt. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern liegt bei über 85 Jahren und Frauen werden durchschnittlich 90 Jahre alt. Das japanische Ogimi wird daher „Das Dorf der Unsterblichkeit“ genannt.

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"Mit 70 bist du ein Kind, mit 80 ein Jugendlicher, und mit 90, wenn dich deine Ahnen in den Himmel rufen, bitte sie zu warten, bis du 100 bist." So lautet ein geflügeltes Wort in Ogimi.

Was ist das Geheimnis dieser Langlebigkeit?

Wissenschaftler vermuten, dass vor allen Dingen die spezielle Ernährung der Einwohner ein langes Leben begründet. Traditionell kommen hier sehr viel Obst und Gemüse sowie Algen auf den Tisch. Fettarmes Fleisch, Reis und Seefisch ergänzen die Mahlzeiten. Besonders die Zitrusfrucht Shikuwasa ist in dieser Region beliebt. Sie ist reich an Flavonoiden. Die Menschen leben nach dem „HaraHachiBu“-Prinzip, das bedeutet sie essen immer nur so viel, bis sie zu 80 Prozent gesättigt sind.

Aber neben der Ernährung spielen auch das gesellige Dorfleben und viel Bewegung eine Rolle. 70- bis 90-jährige treffen sich regelmäßig auf dem Sportplatz zum Gateball – eine Art Krocket – und haben viel Spaß dabei. Der Kampfsport Karate wurde ebenfalls auf der Inselgruppe Okinawa erfunden. Die Dorfverwaltung unterstützt die alte Bevölkerung und organisiert das gesellschaftliche Leben mit vielen Veranstaltungen.

So bleiben die Menschen bis ins hohe Alter aktiv und leben in einem engen sozialen Zusammenhalt mit starker gegenseitiger Unterstützung.

Übrigens: Den 97. Geburtstag feiern die Einwohner traditionell mit einer großen Party!

Die Notfallseelsorge

Erste Hilfe für die Seele

Wenn die Not besonders groß ist, die Hoffnung erlischt und Menschen emotionale Grenzerfahrungen z.B. nach einem plötzlichen Unfalltod eines nahen Angehörigen machen, ist die Notfallseelsorge zur Stelle. Ganz einfach so, nach Bedarf.

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Die Notfallseelsorge in Deutschland ist ein gut funktionierendes, flächendeckendes System, das Menschen in Notsituationen unkompliziert professionelle Hilfe anbietet. Ausgebildete Seelsorger sind in der Regel Pfarrerinnen und Pfarrer der christlichen Kirchen, aber auch besonders ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiter. Sie sind über die örtliche Polizei und den Rettungsdienst erreichbar und werden oft von den jeweiligen Dienststellen hinzugerufen. So stehen sie parat, wenn es gilt, die traurige Nachricht eines Unfalltodes an die Angehörigen zu übermitteln. Denn „wie“ eine solche Nachricht überbracht wird, ist ausschlaggebend für die gesamte kommende Trauerzeit und die Trauerverarbeitung.

Notfallseelsorger bringen Zeit mit, viel Zeit. Sie haben Geduld, ein hohes Maß an Empathie und vermitteln so den Angehörigen: „Sie sind nicht allein.“ Ziel ist es, einer seelischen Traumatisierungen vorzubeugen.

Die Seelsorger stehen solange vor Ort zur Verfügung, bis andere Unterstützung, zum Beispiel durch die Familie, eintrifft und die Betroffenen versorgt sind.

Die Notfallseelsorge arbeitet nach den Standards der anerkannten Krisenintervention (Leitlinien psychosoziale Notfallseelsorge Deutschland) und auf Basis des christlichen Verständnisses von Seelsorge.

Erste Hilfe für die Seele – eine gute Sache!

Das Jahr neigt sich dem Ende zu

Still erleuchtet jedes Haus

Weihnachten ist das Fest der Liebe und des Friedens. In diesen Tagen wünschen wir uns eine besinnliche Zeit im Kreise unserer Familie und Freunde. Zur Heiligen Nacht möchten wir innehalten und ruhig sein. Einfach einmal still stehen und schauen.

Foto: AdobeStock #243586192 von JFL Photography

Bereits im Jahre 1864 erschien das Gedicht „Weihnachten“ von Joseph von Eichendorff. Die zauberhafte Stimmung und die Sehnsucht nach Frieden in einer Zeit, in der Wunder möglich erscheinen, sind bis zum heutigen Tage nachfühlbar:

Markt und Straßen steh‘n verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh‘ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein steh‘n und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil‘ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt‘s wie wunderbares Singen −
O du gnadenreiche Zeit!

(Joseph von Eichendorff)

Wir wünschen Ihnen eine friedvolle und ruhige Weihnachtszeit.
Sollten Sie uns brauchen, zögern Sie bitte nicht uns anzurufen. Wir sind auch über die Feiertage durchgehend telefonisch erreichbar und immer für Sie da.

Kinder und ihre Fragen zum Tod

Wie ist das eigentlich, wenn man tot ist?

Eine Frage von einem Kind. Und wie so oft, wenn Kinder fragen, ist dies nicht nur unverblümt und entwaffnend offen, sondern trifft in aller Einfachheit sogar den Kern vieler tiefsinniger Gedanken von Erwachsenen.

Bild: Adobe # 227230866 von Aaron Amat

Wir alle wissen und begreifen nicht, was der Tod ist. Wie er sich anfühlt, welche Gestalt er hat, welche Dimension. Folglich ist das eine vollkommen berechtigte Frage – wie ist das eigentlich, wenn man tot ist? Wir alle, die wir am Leben sind, wissen es nicht. Wir haben den Tod noch nicht erfahren, jedenfalls nicht bewusst oder in einer Form, derer wir uns erinnern könnten. Woher also sollten wir es wissen? Lediglich auf der imaginären Ebene können wir uns damit beschäftigen und versuchen, uns eine ungefähre Vorstellung vom Unbegreiflichen zu machen.

Wenn wir zu Lebzeiten mit dem Tod konfrontiert werden, dann ist es zumeist, weil wir einen nahestehenden Menschen verloren haben. Statistisch gesehen, erlebt ein Mensch alle 13 Jahre einen Sterbefall in der Familie oder im nahen Umfeld. Das bedeutet, dass wir uns nur alle 13 Jahre intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Der geliebte Mensch fehlt uns, wir vermissen ihn schmerzlich, wir bleiben ohne ihn in diesem Leben. Wir trauern und denken, nun wäre sie da, die Konfrontation mit dem Tod. Jedoch geht es beim Erleben eines Trauerfalles mehr um die Auseinandersetzung mit dem Verlust als um die mit dem Tod. Die Beschäftigung mit uns und der Frage „Was bedeutet das nun für mich?“ steht im Vordergrund.

Wie wäre es, wenn wir in Zeiten der Trauer versuchen würden, uns ein wenig mehr die Welt der Verstorbenen vorzustellen? Wie geht es dem verlorenen Menschen nun dort, wo auch immer er sein mag? Es besteht die Hoffnung, dass dort alles gut ist. Ohne körperlichen Schmerz, ohne Angst und ohne Leiden.

Auf unserer Internetseite haben wir für Sie einige Empfehlungen für Trauerliteratur zusammengestellt. Dort gibt es auch Vorschläge für Kinderbücher, die das Thema Tod näherbringen sollen. Gehen Sie doch einfach einmal stöbern: Zur Trauerliteratur.

„Friedhof 2030“

Eine Initiative des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur und des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e.V.

Ihre Meinung ist gefragt: Die Initiative Friedhof 2030 beschäftigt sich mit der kulturellen Entwicklung des Trauerortes „Friedhof“. Die Erhaltung kultureller Werte, der Schutz historischer Bestände und die sich ändernden Bedürfnisse der Gesellschaft heute stehen im Mittelpunkt.

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Die Initiatoren von Friedhof 2030 fordern von Friedhofsverwaltungen, Städten und Kommunen und auch Kirchen ein wesentlich kreativeres und engagierteres Vorgehen als in der Vergangenheit. Ein „Weiter so“ wird das schon viel diskutierte Sterben der Friedhöfe nicht aufhalten können.

Aber diesmal ist auch die Meinung der Bürger gefragt, denn die Hinterbliebenen und Nutzer von Friedhöfen gestalten sie wesentlich mit: die deutsche Bestattungskultur. Auf der Website von Friedhof 2030 wird Ihre Meinung explizit erfragt. Und es gibt sehr viele Informationen über kreative Ideen, Friedhöfe am Puls der Zeit zu gestalten.

Praxisbeispiele, Vorträge und auch eine Initiative, die deutsche Friedhofskultur in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufzunehmen, finden sich auf der Website.

Obwohl die Bestattungskultur und die Gestaltung der Friedhöfe gerade bei uns in Deutschland vielfältig sind und es besondere regionale Ausprägungen zwischen Nord und Süd und Ost und West gibt, wird es dennoch Zeit, die Zukunft zu planen.

Damit Friedhöfe nicht aussterben und die Geschichten der Menschen und der Gemeinden mit ins Grab nehmen.

Ein Blick auf die Website der Initiative Friedhof 2030 lohnt sich! www.friedhof2030.de

Zufriedenheit und Unzufriedenheit

Es regnet schon wieder

Kennen Sie Menschen, die ständig über das Wetter meckern? Solche, bei denen das Glas ausnahmslos halb leer ist und die es nach eigener Aussage im Leben einfach schwerer haben als andere?

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Warum manche Leute sich fortwährend beschweren, während andere fröhlich und zufrieden sind, wurde bereits umfassend wissenschaftlich untersucht. Als Ergebnis dieser Untersuchungen bezeichneten die Forscher die Zufriedenheit als „kognitives Wohlbefinden“.
Kognitiv bedeutet: das Wahrnehmen, Denken und Erkennen betreffend. Das heißt, alle unsere Gedanken und Einstellungen – vor allem die Bewertungen unserer Erlebnisse – fließen mit ein, wenn das Gefühl von Zufriedenheit oder Unzufriedenheit entsteht.

Ob jemand zufrieden ist, ist demzufolge weniger abhängig von Lebenssituation, Herkunft, Alter oder Einkommen. Es ist vielmehr eine Frage der persönlichen Einstellung und der Bewertung des eigenen Lebens.
Wie das Wort schon sagt, bedeutet es, „in Frieden“ zu sein. Dieser gefühlte innere Frieden ist beständiger und nachhaltiger als das Glück, was für viele Menschen das vermeintlich größere Ziel zu sein scheint. Wissenschaftlicher bezeichnen das Glück lediglich als einen vorübergehenden und rauschhaften Zustand.

„Ein angenehmes und heiteres Leben kommt nie von äußeren Dingen, sondern der Mensch bringt aus seinem Inneren, wie aus einer Quelle, Zufriedenheit in sein Leben.“ (Plutarch)

Vielleicht sollten wir versuchen uns dessen öfter bewusst zu werden. Einfach mal wieder das Positive sehen, Zufriedenheit fühlen und das Leben so erst richtig genießen. Soll es morgen wieder regnen? Sehen Sie es doch einmal so: Das ist gut für die Natur!

Auf Kinderfragen richtig eingehen

„Woher weiß der Tod denn, wo er hinkommen soll?“

Kinder sind von Natur aus neugierig und interessiert. Dem Thema Tod begegnen sie oft bereits im Kindergartenalter, z. B. wenn die Oma oder der Opa eines Kindergartenfreundes stirbt.

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„Sterben tun doch nur andere, oder?“ Das ist die naive Vorstellung, die erst erschreckend weicht, wenn die eigenen Großeltern oder andere, dem Kind nahestehende und geliebte Menschen, versterben.

Vielleicht ist es da besser, gar nicht erst auf die Schrecksituation zu warten. Das Thema Tod ist facettenreich: der tote Käfer auf dem Balkon, die tote Maus im Garten oder der verstorbene nette Nachbar von nebenan. Die Kinderfragen dazu sind oft skurril und beschäftigen sich vielmals mit ganz profanen Dingen: „Wer mäht denn jetzt den Rasen von Herr Suder?“

Diese unbefangene Art ist der beste Moment, sich dem Thema Vergänglichkeit zu widmen. Im Gespräch, beim Vorlesen eines Kinderbuches oder beim Besuch eines Theaterstücks.

„Ente, Tod und Tulpe“ von Wolf Erlbruch zum Beispiel wird gerade von einer Dortmunder Theatergruppe auf die Bühne gebracht – im Familientheater sonntags um 11 Uhr.

Kinder ernst nehmen und teilhaben lassen. Das sind die Beweggründe für gute Trauerliteratur und Trauertheater für Kinder.

Auf unserer Internetseite haben wir für Sie einige Empfehlungen für Trauerliteratur zusammengestellt. Dort gibt es auch Vorschläge für Kinderbücher, die das Thema Tod näherbringen sollen. Gehen Sie doch einfach einmal stöbern: Zur Trauerliteratur.

Nutze den Tag – carpe diem

Warum eigentlich „Carpe diem“?

„Nutze den Tag“ – so wird „carpe diem“ im Allgemeinen interpretiert. Dabei bedeutet der Ausspruch des römischen Dichters Horaz wörtlich übersetzt „Pflücke den Tag“.

Und mit dieser Formulierung regt sich weniger Widerstand. Denn warum sollte man jeden Tag nutzen? Wofür? Und wer sagt uns, wann ein Tag genutzt ist, wer könnte das beurteilen? In unserer Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren ein Drang zur Optimierung verbreitet. Alles soll bestmöglich verlaufen. Das fängt bei den guten Noten in der Schule an, geht weiter bei der Berufswahl, dann die perfekte Partnerwahl, eine erfolgreiche Karriere, traumhafte Urlaube, gesunde Babys, die zu hochbegabten Kindern heranwachsen, und dergleichen mehr.

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Hohe Erwartungen an ein erfülltes Leben entstehen erst mit einem gewissen Maß an Wohlstand. Denn wären wir damit beschäftigt, unser Überleben zu sichern, dann wären Fragen nach der optimalen Berufs- oder Partnerwahl sicherlich zweitrangig. So weit, so gut. Für den Wohlstand in unserer Gesellschaft können wir sehr dankbar sein. Aber was ist das für eine seltsame Entwicklung, die uns auferlegt, aus den uns zur Verfügung stehenden Lebensjahren stets das Beste herausholen zu müssen?

Es ist ein Auf und Ab im Leben und manchmal läuft es auch nicht gut. Das zu akzeptieren, ist wichtig. Es gibt nicht nur gute Tage im Leben, sondern auch schlechte. Es gibt begabte Kinder und weniger begabte. Bei der Partnerwahl kann es auch mal danebengehen. Die Zeiten, in denen wir in jungen Jahren einen Beruf wählten und diesen das gesamte Leben lang ausübten, sind ebenfalls vorbei. Und es sollte uns erlaubt sein, Schwäche oder auch ein vermeintliches Scheitern einzugestehen.

„Pflücke den Tag“ – das hat Horaz mit carpe diem gemeint. Er schrieb seine Ode „An Leukonoë“ im Jahre 23 v. Chr.. In seinem Gedicht appelliert er daran, die Gegebenheiten des eigenen Lebens zu akzeptieren, wie auch immer sie sein mögen. Horaz regt die Menschen dazu an, ihre Zeit leicht und genussvoll zu verbringen, in einem hedonistischen Sinne. Dabei geht es nicht um einen perfekt genutzten Tag, sondern vielmehr darum, Freude im Leben zu haben. Egal, was kommen mag und wie viele Tage noch kommen mögen.

Geh Rückwärts!

Bewusst im gegenwärtigen Moment leben.

Neulich am Flughafen. Szenen ungeahnter Wichtigkeit spielen sich ab. Menschen, die mit ernster Miene eiligen Schrittes von A nach B hetzen, ohne auch nur den Kopf zu heben. Der Blick richtet sich gebannt auf das Smartphone in ihren Händen. Niemand geht langsam, alle sind mit größter Geschwindigkeit unterwegs. Nicht nur die, die ihren Flug bekommen müssen, sondern auch die, die gerade erst gelandet sind. Weiter, immer weiter, schneller. Es scheint, als wäre das Gros der Menschheit in einer höchst bedeutsamen Mission unterwegs, als käme es auf jede Sekunde an, als wären alle in ihrem Tun unabkömmlich.

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Neulich auf dem Friedhof. Langsam, sehr langsam geht die Trauergesellschaft hinter dem Sarg her. Auf diesem Weg entlang der beruhigend großen Bäume ist jeder Schritt bedeutsam, in liebevollem Gedenken an den Verstorbenen. Ruhig, ganz ruhig sind die Menschen. Die Vögel zwitschern vorsichtig, als wollten sie sagen, dass alles wieder gut wird, irgendwann. Wie absolut unpassend wäre es, schnell zu gehen, den Sarg zu überholen, um als Erster am Grab zu sein. Die Atmosphäre ist voller Bewusstheit, im Einklang miteinander, mitfühlend und im gegenwärtigen Moment.

Was wir im Trauerfall ganz natürlich tun, sollte auch in unserem alltäglichen Leben des Öfteren Raum finden. Das Tempo herauszunehmen, innere Ruhe zu finden und sich des Seins bewusst zu werden, verschafft unserer Seele Raum und gibt uns Halt. Wenn wir jedoch versuchen, gegen die Zeit zu laufen, so ist das kräftezehrend.

Denken wir an den guten Rat der Schildkröte Kassiopeia in dem Roman Momo. Als Momo in der Niemals-Gasse beinahe an dem starken Gegenwind des Zeit-Sogs scheiterte, erschien auf dem Panzer der Schildkröte der Hinweis „Geh rückwärts!“ Als sie es versuchte, war der Wind verschwunden, der Widerstand löste sich auf und sie konnte leichten Schrittes weitergehen.

Wenn Eltern älter werden

Einfach mal drüber sprechen.

„Meine Mutter und mein Vater? Beide Ende 70, eigenverantwortlich, aktiv, mit dem ein oder anderen Zipperlein, aber alles in allem gut beisammen.“

So oder so ähnlich könnte sich die Beschreibung eines Rentnerpaares im besten Fall anhören. Dass es aber auch ganz anders aussehen kann, sich Krankheit und Tod oftmals nicht ankündigen, verdrängen wir meist und oft sehen wir uns erst im emotionalen Ausnahmezustand damit konfrontiert, Entscheidungen zu treffen und diese dann auch nicht für uns selbst, sondern eben für unsere Eltern – Rollenwechsel!

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Warum verpassen wir eigentlich so oft den Zeitpunkt, mit der Elterngeneration über das Älterwerden, über Krankheit und Tod zu sprechen? Vermutlich, weil es unangenehm ist und wir doch irgendwie denken, „es“ dann herbeizureden.

„Wie würde ich mich fühlen, wenn es um mich ginge?“ Vielleicht ist das eine gute Frage, die man sich stellen kann. Vielleicht rücken dann eher Interesse, Wohlwollen und Kümmern in den Vordergrund. Vielleicht fängt man einfach mal irgendwie an zu reden: über den Nachbarn, der nach längerer Krankheit kürzlich verstorben ist, und wie sich da alles gefügt hat. Über eigene Vorstellungen, Erwartungen und vielleicht auch Ängste.

Es gibt viele Informationen und Beratungen in Sachen Pflege und Vorsorge für das Leben und den Tod. Das Bundesjustizministerium hat auf seiner Website (www.bjmv.de) beispielsweise viele Informationen zur Vorsorge und der Patientenverfügung zusammengetragen.

Genauso lässt sich für den Todesfall vorsorgen, sei es in Form einer Sterbegeldversicherung oder einer Einzahlung auf einem Treuhandkonto. Es ist wichtig mit seinen Angehörigen zu sprechen und Wünsche zu äußern, um den Hinterbliebenen Sicherheit zu geben. Wir bieten Ihnen eine kostenfreie Beratung zur Bestattungsvorsorge an. Rufen Sie uns einfach an, wir helfen Ihnen dabei für sich oder Ihre Eltern vorzusorgen und damit auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.

Im Leben kann man „einfach mal drüber sprechen“ - bewusst und mit einem guten Gefühl.

Die guten Vorsätze im neuen Jahr

Wertschätzung und Verständnis

Haben Sie gute Vorsätze für das neue Jahr? Jetzt nur kein schlechtes Gewissen! Es gibt schließlich Wichtigeres, als Sport zu treiben oder mehr Gemüse zu essen. Wie sieht es zum Beispiel mit Ihren Überzeugungen und Werten aus? Darüber lässt sich zu Anfang eines noch jungen Jahres hervorragend nachdenken.

Wir Menschen sind soziale Wesen, die Gemeinschaft brauchen. Niemand von uns wäre ganz allein überlebensfähig. Das ist der Grund dafür, warum wir uns in zwischenmenschliche Beziehungen begeben. Für Beziehungen gibt es zwei wichtige Komponenten, die das Miteinander erheblich erleichtern. Sie heißen Wertschätzung und Verständnis.

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Wenn wir den anderen Menschen wertschätzen, ihn in seiner Eigenart respektieren und ihm mit Zugewandtheit, Interesse und Wohlwollen begegnen, dann ist das ein wichtiger Schritt. Dazu gehört auch die Akzeptanz, dass jeder anders ist. Wer ein gutes Selbstwertgefühl hat, der bringt seinen Mitmenschen häufig eine größere Wertschätzung entgegen. Personen mit einem geringen Selbstvertrauen hingegen fällt es oft schwer, das Wesen von anderen positiv zu beurteilen.

Die Voraussetzung für Verständnis ist, sich in sein Gegenüber hineinfühlen zu können und empathisch zu sein. Es kann spannend sein, in die Welt des anderen einzutauchen. Wie „tickt“ derjenige und warum ist er so, wie er ist? Dazu gehört die Lebensgeschichte, wie jemand sozialisiert wurde und was ihn geprägt hat. Wenn wir uns gegenseitig verstehen lernen, können sich daraus Freundschaft und Liebe entwickeln. Dann sagen wir „das kann ich gut verstehen“ oder „wir verstehen uns gut“.

Bei der Trauerbewältigung sind Wertschätzung und Verständnis ebenfalls wichtige Begleiter. Wir bringen die Wertschätzung für den Verstorbenen bei der liebevollen Gestaltung der Trauerfeier zum Ausdruck. Wenn wir von unseren Mitmenschen Verständnis für unsere Trauer bekommen, dann ist das eine große Quelle des Trostes.

 

Überhaupt nicht „last minute“

Das Geschenk der Zeit

Es kommt so plötzlich, wie immer. Weihnachten steht vor der Tür. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und Geschenke wollen besorgt werden. Aber was tun, wenn man einfach nicht genügend Geschenkideen für seine Lieben parat hat? Gar kein Problem. Seien Sie ganz unbesorgt.
Sie müssen nicht in Hektik verfallen und brauchen keinen Stress aufkommen zu lassen. Es ist nicht notwendig, sich mit schweren Tüten abzuschleppen oder lustlos und mit schlechtem Gewissen noch schnell etwas in den Warenkorb eines Onlineshops zu packen.

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Entspannung ist angesagt. Denn das schönste Geschenk haben Sie bereits bei sich.

Es ist sogar schon sorgfältig eingepackt, liebevoll mit einer Schleife versehen. Dann noch ein nettes Lächeln dazu und schon können Sie Ihr Geschenk überreichen. DIE ZEIT.

Die Zeit haben wir immer bei uns, zu unserer vollen Verfügung. Wir können selbst entscheiden, was wir mit ihr machen. Wem geben wir unsere Zeit? Vielleicht lassen wir uns von den Mitarbeitern der Zeit-Spar-Kasse die Zeit stehlen. Das sind die berüchtigten „grauen Herren“, so wie Michael Ende sie in seinem Roman „Momo“ beschrieben hat. Sie tragen bleigraue Aktentaschen und rauchen kleine, aschfarbene Zigarren. Die Zigarren sind aus den Blüten der Stunden-Blumen gemacht, die sie den Menschen entreißen. Es ist eiskalt in der Nähe der grauen Herren.

Oder geben wir unsere Zeit der Familie, den Kindern und den Freunden? Miteinander reden und lachen, gemeinsam Dinge erleben und neue Aktivitäten ausprobieren. Singen, tanzen, spielen, Spaß haben!

„Ich wünsche mir gemeinsame Zeit mit Dir.“ Was man in jungen Jahren genervt abtut, versteht man im Laufe des Lebens immer besser.

Viel Freude beim Verschenken Ihrer Zeit!

Umgang mit der Trauer für Jugendliche

Chatten für die Trauer: doch-etwas-bleibt.de

Chatten, posten, teilen – das sind Schlüsselwörter für die heutige Kommunikation vor allem jugendlicher Menschen. Beim Thema Tod und Trauer sind viele Jugendliche allerdings online und auch offline schlecht bedient. Denn es gibt diverse, vor allem lokale Angebote für Erwachsene und auch Kinder, aber sehr wenig speziell für die Zielgruppe Jugendliche und junge Erwachsene.

Gerade für Jugendliche ist eine nahe Trauererfahrung schwer einzuordnen, kaum zu beschreiben und noch weniger auszuhalten. Das Thema Tod ist quasi kontraproduktiv, geht doch ihr Leben eigentlich gerade erst richtig los.

Ein - wenn man möchte: anonymer - Chatroom in einem für Jugendliche vertrauten und verlässlichen Umfeld ist für viele der rettende Anker. Hier kann man sich etwas trauen, in seiner eigenen Sprache sprechen und, noch wichtiger: Der Betroffene erhält eine direkte Antwort von ebenso betroffenen Jugendlichen.

Die Onlineplattform doch-etwas-bleibt.de bietet schon seit 2009 ihre Dienste an. Das Besondere: Die Chatbegleiter sind selbst Jugendliche und junge Erwachsene, die eigene Trauererfahrung gemacht haben. Die Chatbegleiter werden regelmäßig professionell geschult und vom Hospizverein Bedburg-Bergheim unterstützt. Ihr Ausdruck und ihre Empathie jedoch sind natürlich anders als bei den oftmals älteren Trauerhilfe-Profis. Sie sprechen die gleiche Sprache wie die Betroffenen, befinden sich in ähnlichen Lebenssituationen und nutzen die gleichen Medien. Eine Kommunikation auf Augenhöhe!

Das Konzept von doch-etwas-bleibt.de ist in Deutschland einzigartig und wird sehr gut angenommen. Es gibt aber auch noch weitere Plattformen mit unterschiedlicher Herangehensweise, wie z.B. da-sein.de oder die-muschel-ev.de

Bild: #205413957 - © Anna Jurkovska - stock.adobe.com

Das Hörbuch für Hinterbliebene

„Ich vermisse meine Mama so sehr. Vor allem ihre Stimme.“

So geht es vielen, die einen geliebten Menschen verloren haben. Noch einmal die vertraute Stimme zu hören, das ist ein oft gehörter Wunsch von Trauernden. Die Stimme hat viel mit „Stimmung“ zu tun. Sie sagt eine Menge über die Persönlichkeit und über die Gefühlswelt des Menschen aus. Gerade deswegen fehlt die Stimme im Leben der Hinterbliebenen. Der geliebte Mensch mit all seinen Facetten, seinen Stimmungen, seiner Ausstrahlung ist nicht mehr da. Es fühlt sich an, als wäre die Stimme unwiederbringlich.

Diese Gedanken hatte auch die Journalistin Judith Grümmer aus Köln und entwickelte daraus ihre Dienstleistung und ein beeindruckendes Produkt. Sie bietet ihren Kunden die Produktion von individuellen Hörbüchern an.

In diesen Hörbüchern erzählen die Menschen aus ihrem Leben. Die eigene Biografie, Geschichten und Erlebnisse sowie Erfahrungen werden so für die Nachwelt bewahrt. Die Stimme des Menschen, die eigene Art des Erzählens und die unverwechselbare Persönlichkeit werden so unsterblich. Die Hörbücher sind dadurch in hohem Maße authentisch, glaubwürdig und persönlich.

„Alles, was Stimme hat, überlebt“, so Judith Grümmer, deren Arbeitsschwerpunkt vor allem in der Begleitung von Palliativpatienten liegt. Im Rahmen eines im März 2017 angelaufenen Forschungsprojektes der Klinik für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Bonn bietet sie insbesondere schwer erkrankten Müttern und Vätern an, mit ihr gemeinsam Familienhörbücher für ihre noch minderjährigen Kinder zu erarbeiten.

Die Patienten erzählen aus ihrem Leben, darüber, was ihnen wichtig ist und was sie weitergeben möchten. Es wird geplaudert, gelacht, geweint oder gesungen. Unter dem Motto „Was ich Euch noch sagen wollte“ entstehen so besonders emotionale und individuelle Erinnerungen.

Mehr Infos unter http://www.familienhoerbuch.de/

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Día de los Muertos - der Tag der Toten am 2. November

Ein buntes, schillerndes und lautes Fest zu Ehren der Verstorbenen?

Bei uns ist das kaum denkbar. Totensonntag oder Allerseelen verbinden wir hierzulande mit einem stillen, leisen und traurigen Tag.

Nicht so in Mexiko – an drei Tagen hintereinander, zwischen dem 31. Oktober und dem 2. November, gedenken die Mexikaner ihrer Verstorbenen mit einem fröhlichen Volksfest. Denn in der Kultur der Ureinwohner Mexikos galt das Betrauern der Toten als respektlos. Der Tod war eine natürliche Phase des Lebens und die Verstorbenen wurden im Geiste am Leben gehalten.

Der „Día de los Muertos“ - der Tag der Toten in Mexiko
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Noch heute herrscht auf den Straßen Mexikos buntes Treiben. Friedhöfe, öffentliche Plätze und die private Wohnung werden farbenfroh dekoriert. Bunte Altäre mit Fotos der Verstorbenen werden mit gelben Ringelblumen und orangenen Tagetes, auch „Flor de Muertos – Blume der Toten“ genannt, geschmückt. Persönliche Erinnerungsgegenstände, allerlei Süßspeisen, das Totenbrot (Pan de los Muertos) und vor allem der Agavenschnaps Mezcal oder Tequila stehen bereit, damit sich die Toten nach der langen Reise aus dem Totenreich stärken können.

Nach dem Glauben der Ureinwohner Mexikos kehren die Seelen der Verstorbenen regelmäßig zwischen der Nacht zu Allerheiligen (1. November) und dem 2. November zu den Familien zurück. In dieser Zeit gibt es allerlei öffentliche und private Veranstaltungen zu Ehren der Toten. Die Verabschiedung findet am 2. November auf dem Friedhof selbst statt. Dort werden die Totenspeisen verzehrt und es wird getanzt und gelacht. Um Mitternacht kehren die Toten wieder ins Jenseits zurück – bis zum nächsten Jahr, zum „Día de los Muertos“.

Was für unseren Kulturkreis eher makaber und unpassend klingen mag, ist in Mexiko altes Brauchtum, das 2003 von der UNESCO zum immateriellen Erbe der Menschheit ernannt wurde.

Allein der große Straßenumzug in Mexiko-Stadt ist eine Erfindung der Neuzeit. Nachdem James Bond am Tag der Toten 2015 in dem Film Spectre mitten durch den Umzug lief, fühlte sich das Tourismusministerium veranlasst, dies auch offiziell zu veranstalten. Die erste Parade fand am 29. Oktober 2016 statt, außerhalb des eigentlichen Día de los Muertos …

Mit Kindern über den Tod reden

„Wie passt Opa in die Urne? Und wann wacht Oma wieder auf?“

Wenn ein Familienmitglied stirbt, stellen Kinder manchmal Fragen, die einen Erwachsenen zum Schmunzeln oder aber zum Weinen und Verzweifeln bringen. Wie soll man einem Kind „für immer“ erklären, wenn es erst im Grundschulalter ein ausgereiftes Verständnis und Gespür für Zeit entwickelt?

Kinder fragen nur so viel, wie sie auch verstehen können.

Bild: Wiebke Jahns

Eltern wollen ihre Kinder vor dem Negativen im Leben beschützen. Der Tod ist in seiner endgültigen und grausamen Art die Ausgeburt des Bösen – so scheint es. Und trotzdem brauchen Kinder Erklärungen, warum beispielsweise der Papa gestorben ist. Was hatte er für eine Krankheit? War es ein Unfall? Hat er sich selbst das Leben genommen? So schwer die Wahrheit im ersten Moment über die Lippen kommen mag, auch hier gilt die Regel: Ehrlich währt am längsten. Kinder spüren, wenn ihnen nicht die Wahrheit gesagt wird und z.B. von einem Unfall die Rede ist, obwohl der Mensch Suizid begangen hat. Auch wenn die Angehörigen das Kind durch eine (Not-)Lüge schützen wollen, ist es für dieses ein massiver Vertrauensbruch. In Unwissenheit malen sich die Kinder in ihrer Fantasie die tabuisierte Todesursache noch viel grausamer aus und geben sich ggf. selbst eine Teilschuld daran. Auch deshalb ist es wichtig, miteinander über alle Unsicherheiten, Fragen und die eigenen Gefühle zu sprechen. Kinder wollen wissen, was geschehen ist und wie es weitergeht. Seien Sie also ehrlich, aber überfordern Sie die Kinder nicht mit zu vielen Informationen und dem eigenen Kummer. Die jüngsten Familienmitglieder wissen meistens ganz genau, wie viel sie wissen möchten. Wenn die Informationen ausreichen, fragen sie nicht weiter oder beschäftigen sich mit anderen Dingen. Wichtig ist, die Kinder mit ihren Fragen ernst zu nehmen und auf Augenhöhe zu kommunizieren.

Die meisten Missverständnisse und Konflikte entstehen, wenn die Eltern in einem tiefen Meer aus Trauer gefangen sind, aber ihre Kinder schon wieder lachen können. In einem Moment sind sie noch zu Tode betrübt, im nächsten schon wieder himmelhoch jauchzend. Sie können lachen und spielen: Dieses Verhalten ist bei Kindern nach einem Verlusterlebnis normal. In manchen Phasen trauern auch Kinder mit Leib und Seele. Ein gesagtes Wort, ein Gegenstand oder andere banale Dinge können der Auslöser sein. Im nächsten Moment wischen sie sich die Tränen aus dem Gesicht und widmen sich etwas anderem – und zwar in einem Tempo, das für Erwachsene emotional schwer nachvollziehbar ist. Vorwürfe à la „Du trauerst gar nicht richtig“ sind hier fehl am Platz.

Wenn in einer Familie ein Mensch stirbt, gerät das ganze System, so wie es vorher war, aus dem Gleichgewicht. Kinder trauern anders als Erwachsene und haben mitunter ein noch nicht ganz ausgereiftes Todesverständnis. Deshalb sollte man ihnen die Situation erklären. Wenn die Eltern dafür selbst nicht die Kraft aufbringen können, ist es ratsam, Familienangehörige und Freunde oder aber auch eine/n Trauerbegeleiter/in um Unterstützung zu bitten. Das Wichtigste ist, den Kontakt zueinander nicht zu verlieren und immer wieder miteinander zu sprechen und zu akzeptieren, wenn jeder auf seine individuelle Art und Weise trauert.

Beisetzungsmöglichkeiten heute...

Einer unserer Bestattungswagen während einer Überführungsfahrt auf einem Friedhof in Dresden...

Früher war überwiegend die Erdbestattung die klassische Bestattungsart,
heute geht der Trend eindeutig zur Feuerbestattung und damit auch zu individuellen Beisetzungsmöglichkeiten.

In der Zukunft wird all das nebeneinander Bestand haben.

Egal, ob es sich um eine traditionelle Erdbestattung handelt oder um eine Beisetzung der Urne auf See, um eine Grabstelle auf einem der hiesigen Friedhöfe, eine Urnengrabstelle in einem Friedwald oder um das Verwandeln von Menschenasche in einen Diamanten...

...wir haben alle notwendigen Informationen für Sie - sprechen Sie mit uns.